Beuth-Hochschule in den Flughafen Tempelhof

Die Jungen Liberalen Berlin fordern, dass die Beuth-Hochschule, die schon jetzt unter enormen Kapazitätsproblemen leidet, in das Flughafengebäude oder auf das Flughafengelände des früheren Flughafens Tempelhof einzieht. Es ist eine bauliche Prüfung zur Nutzung der bestehenden Gebäude und Flächen durchzuführen.

Diese sollen nach den Ergebnissen der Prüfung umgebaut werden.

Bienchen und Blümchen 2.0: Wirklichkeitsnahe Aufklärungsvideos im Sexualkundeunterricht

Die Jungen Liberalen Berlin fordern, die verpflichtende Einbeziehung und ggf. Herstellung von wirklichkeitsnahen Aufklärungsvideos im Sexualkundeunterricht an Berliner Schulen als Unterrichtsmaterial im Zuge von sexueller Aufklärung zu verwenden.

„Angemessen“ im Sinne dieses Antrags dienen diese Videos zur Aufklärung in Schulen, wenn:

  • Geschlechtsverkehr und intime sexuelle Aktivitäten realistisch dargestellt werden
  • die Frage der Verhütung im Vorfeld hierzu geklärt wird und es Konsens darüber gibt, ob und wie verhütet wird
  • die Vielfalt der Gesellschaft, inkl. verschiedener Geschlechter, Körperformen, sexuelle Präferenzen und sexuelle Praktiken dargestellt wird
  • auch die Frage der sexuell übertragbaren Krankheiten erläutert wird
  • die Videos zeitgemäß und auf dem neuesten Stand sind

Es soll eine Reihe von Aufklärungsfilmen lizensiert oder produziert werden, in denen diese Punkte berücksichtigt werden und die den Schulen in Berlin im Rahmen des Sexualkundeunterrichts ergänzend zur Verfügung gestellt werden. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie wird ersucht, diese Aufklärungsprojekte zu finanzieren und zu fördern.

Vergleichsarbeiten veröffentlichen – Senat zur Transparenz verpflichten!

Für die Jungen Liberalen Berlin ist klar, dass der Senat in der Pflicht steht, Transparenz bei Lernstandserhebungen zu gewährleisten, auch und gerade, wenn sich daraus Kritik an der Schulpolitik ableiten lässt. Wir fordern daher, dass der Senat ausnahmslos die nicht personenbezogenen Ergebnisse von Vergleichsarbeiten veröffentlicht, sobald sie ihm zugehen.

Talentescouts an die Berliner Schulen

In Deutschland entscheiden oftmals nicht die Talente und Fähigkeiten über den Bildungsweg, sondern die sozioökonomischen Hintergründe. Während 77 Prozent aller Akademikerkinder studieren, beträgt dieser Anteil bei Kindern aus Arbeiterfamilien nur 23 Prozent. Wer in weniger privilegierten Verhältnissen aufwächst, hat oft weniger Vertrauen in die eigenen Stärken und glaubt trotz guter Noten nicht an vorhandene Chancen durch ein Studium.

Die Jungen Liberalen Berlin fordern daher nach dem nordrhein-westfälischen Vorbild ebenso Talentscouts an den weiterführenden Schulen, als auch an den Hochschulen und Universitäten Berlins. Durch die Schaffung einer zentralen Service- und Anlaufstelle für Schulträger und deren SchülerInnen mit dem Berliner Zentrum für Talentförderung, schafft man die nötige Hilfe zur Selbsthilfe, welche nur mit inklusiven Bildungsinstitutionen erreicht werden kann.

In Kooperation mit der Berliner Landesregierung soll diese Bildungsinstitution primär für die Studienberatung und Förderung der SchülerInnen verantwortlich sein, welche aus einem nichtakadamischen Haushalt kommen und durch Kooperationen mit den Berliner Schulen, Hochschulen und Universitäten ebenso Kontakte zu Stiftungen, Verbänden und Ämtern ermöglichen. Oftmals scheitern die Ansprüche der Kinder aus dem proletarischen Milieu an ein Hochschulstudium, indem viele Fragen der Studienfinanzierung offen bleiben. Hierbei sollen ebenfalls die MitarbeiterInnen der Bundesagentur für Arbeit und des Jobcenters punktuell ausgebildet werden, um nicht nur eine reine Studienfachberatung zu gewährleisten.

Mehr Diversity im Ethik-Unterricht!

Die Jungen Liberalen Berlin fordern, das Thema „Gender“ verpflichtend in den Rahmenlehrplan für das Fach Ethik (Sekundarstufe I) aufzunehmen. Dabei sollen den Schüler*innen alternative Lebensmodelle aufgezeigt und erklärt werden. Desweiteren werden Transgender, geschlechts- oder identitätsspezifische Probleme wie die Benachteiligung der Frau, Homophobie oder Rassismus diskutiert. Lösungsansätze wie der Feminismus werden auf der Grundlage eines allgemeinen Problembewusstseins gelehrt und diskursiv verglichen. Dem Fach Ethik entsprechend werden davon ausgehend praktische gesellschaftliche Verpflichtungen aufgestellt, die Gleichberechtigung als erstrebenswertes Ziel definieren. Ziel soll es sein Toleranz und Akzeptanz zu lernen und zu verinnerlichen.

Lösung statt Problem: Bring your own device

Die Jungen Liberalen Berlin sprechen sich gegen generelle Verbote digitaler Endgeräte an Berliner Schulen aus. Stattdessen befürworten wir die Strategie „Bring your own device“, wonach der Einsatz eigener digitaler Endgeräte im Unterricht vermehrt Anwendung finden soll. Dabei soll Schülern, die kein eigenes digitales Endgerät besitzen, ein solches zur Verfügung gestellt werden. Hierzu ist es ratsam, Lehrkräfte im Vorhinein Strategien für den Einsatz der Geräte im Unterricht an die Hand zu geben. Entsprechende Leitlinien können beispielsweise von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport oder dem Bundesministerium für Bildung und Forschung entwickelt werden.

Digitale Qualifizierungsoffensive für Pädagogen starten!

Die Jungen Liberalen Berlin sehen die Herausforderungen der Digitalisierung im Bildungsbereich. Ohne kompetente und in den neuen pädagogischen Aufgaben versierte Lehrkräfte werden die besten politischen Ziele jedoch wirkungslos bleiben. Daher fordern wir eine Reform der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften – eine digitale Qualifizierungsoffensive.

Eine solche beinhaltet:

  • die Vermittlung medienpädagogischer Grundkenntnisse
  • die kompetente Bedienung von Geräten („learning to use technology“)
  • die Integration und Nutzung digitaler Angebote im Unterricht („using technology to learn“)

Dabei sprechen wir uns nicht nur für die Schulung von künftigen (als verpflichtende Module im Rahmen des Studiums), sondern auch der jetzigen Lehrer (als verpflichtende Fortbildungen) aus. Ratsam sind hierbei Fortbildungen, die sich an ganze Kollegien richten und dadurch einen digitalen Schulentwicklungsprozess auslösen. Darüber hinaus regen wir die Nutzung von Onlineplattformen für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler zum Austausch von Unterrichtsmaterialien und -konzepten sowie Erfahrungen an.

Digital lernt sich’s besser!

Die Jungen Liberalen Berlin stehen für eine moderne und innovative Politik, die die technischen Möglichkeiten und Chancen nutzt, die sich aus der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft ergeben. Gerade im Bildungsbereich bietet sich durch Nutzung des Internets die Möglichkeit, vielen Menschen Bildungsinhalte zugänglich zu machen, die ihnen sonst verschlossen bleiben würden. Besonders am MIT OpenCourseware-Programm sieht man beispielhaft, wie Digitalisierung von Hochschullehre ablaufen kann und welch regen Zuspruch solche Projekte aus der Bevölkerung erhalten. Daher unterstützen wir Initiativen wie die der Universität Tübingen, Vorlesungsaufzeichnungen, Skripte und andere Lehrmaterialien online kostenfrei zur Verfügung zu stellen und fordern das Land Berlin auf, Universitäten in Berlin stärker finanziell bei der Erstellung und Unterhaltung öffentlich zugänglicher digitaler Lernplattformen zu unterstützen. Diese Lernplattformen sollten sich dabei an schon existierenden Angeboten wie beispielsweise dem besagten Tübinger „timms“ oder dem MIT OCW orientieren und ein möglichst breites Fächerspektrum (unabhängig von der direkten berufspraktischen Anwendbarkeit der Inhalte) abdecken.

Advanced Placement an Berliner Schulen

Neben Chancengerechtigkeit für alle ist ein zentrales Anliegen liberaler Bildungspolitik die Förderung besonders begabter Schüler und Schülerinnen über den regulären Unterrichtsstoff hinaus. Angebote wie das Schülerstudium, die mittlerweile von über 50 deutschen Hochschulen angeboten werden, leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Diese sind aber meistens allein aufgrund des zeitlichen Aufwandes oder des weiten Wegs zur nächsten Universität nicht mit dem Schulalltag vereinbar. Daher fordern die Jungen Liberalen Berlin die Schaffung eines Kurssystems nach Vorbild der amerikanischen und kanadischen Advanced-Placement-Kurse an Berliner Gymnasien.

Konzept

Eine effektive Vermittlung von studienrelevanten Lehrinhalten an begabte Schüler der gymnasialen Oberstufen, die sich zeitlich, finanziell und vom Veranstaltungsort mit dem Schulalltag verträgt, kann nur direkt im Rahmen der regulären schulischen Ausbildung und durch Lehrpersonal der Schulen geschehen. International vorbildlich sind dafür die Advanced-Placement-Kurse amerikanischer und kanadischer High-Schools. In diesen Kursen werden begabte Schüler und Schülerinnen auf Hochschulniveau und weit über die üblichen Lehrpläne hinaus unterrichtet. Der Unterricht erfolgt dabei direkt in den Schulen durch das Lehrpersonal der Schulen und kann anstatt grundlegenderer Kurse belegt werden. Übertragen auf deutsche Gymnasien würde das bedeuten, dass die Schüler neben dem Grund- und Leistungskurs eines Fachs auch die Möglichkeit haben, einen Fortgeschrittenenkurs zu belegen. Dieser würde besonders das Ziel haben, auf ein Fachstudium im jeweiligen Fachgebiet vorzubereiten.

Lehrpläne

Die Fortgeschrittenenkurse, die mindestens für die Kernfächer Deutsch, Mathematik, Englisch angeboten werden sollen, haben das Ziel, im Laufe der Oberstufe die Inhalte des ersten Semesters des jeweiligen Fachstudiums zu vermitteln und auf dem Niveau wissenschaftspropädeutischer Lehrveranstaltungen der Universitäten stattzufinden. Die Ausarbeitung der Lehrpläne für solche Kurse muss daher gemeinsam mit den Berliner Hochschulen erfolgen, um eine qualitativ hochwertige und umfassende Vermittlung des Stoffs zu sichern. Als Orientierung können die weitergehenden Mathe-Kurse der naturwissenschaftlich-mathematischen Gymnasien herangezogen werden, die Kurse ähnlicher Art schon im Fach Mathematik anbieten.

Lehrpersonal

Die Kurse werden von Lehrern und Lehrerinnen der Gymnasien organisiert und durchgeführt. Dazu müssen Weiterbildungsangebote geschaffen werden, die den Lehrenden die Vorbereitung auf solche Kurse ermöglichen. Gute didaktische Arbeit spielt eine zentrale Rolle, wenn die Vermittlung von Inhalten des Studiums gelingen soll.

Noten, Klausuren, Studienpunkte

Wählt sich ein Schüler in einen Fortgeschrittenenkurs ein, so funktioniert dieser bezüglich der Anzahl der zu vergebenden Noten, der Klausuren, der Benotung und der Einbringung in die Abiturnote genau wie ein regulärer Leistungskurs.

Die Fortgeschrittenenkurse sollen aufgrund ihres hohen Niveaus die propädeutischen Lehrveranstaltungen der Fachstudiengänge ersetzen können. Daher sollten gemeinsam mit den Berliner Hochschulen Regelungen gefunden werden, durch die Schüler nach Bestehen eines Fortgeschrittenenkurses (evtl. mit einer Mindestnote) automatisch die ersten Module ihres Studiums, soweit sie inhaltlich durch den Fortgeschrittenenkurs abgedeckt werden, als bestanden angerechnet bekommen können. Als Vorbild dienen dabei wieder schon existierende Kurse ähnlicher Art der Berliner Spezialgymnasien.

Elternunabhängiges Bafög und mehr!

Die Jungen Liberalen Berlin fordern ein elternunabhängiges Bafög mit gleichzeitiger Beschränkung durch das eigene Einkommen. Der Bafög-Satz soll sich an folgenden Kriterien bemessen:

Bei einer Teilzeitbeschäftigung von bis zu 20 Stunden pro Woche wird trotzdem uneingeschränktes Bafög gezahlt, der Lohn jedoch normal versteuert. Ab einem jahresdurchschnittlichen Monatseinkommen von 1.000 Euro bis zu einem jahresdurchschnittlichen Monatseinkommen von 1.500 Euro wird ein um 60 Prozent des über 1.000 Euro hinausgehenden Anteils des monatlichen Einkommens geminderter Bafög-Satz ausgezahlt. Bei höheren Einkommen wird kein Bafög erteilt. Um keine Fehlanreize gegen Arbeit und Sparsamkeit zu setzen, soll die Vermögensgrenze von aktuell 5.000 Euro auf 10.000 Euro angehoben werden.

In diesem Zuge würde der Folgeantrag hinfällig werden und soll dementsprechend abgeschafft werden. Einzig die alljährlichen Einkommensnachweise sollen noch eingereicht werden müssen. Die Einschränkung wollen wir bei der Leistung setzen, um die Leistungsbereitschaft der Studenten zu fördern und die Zweckmäßigkeit des Bafög zu gewährleisten. Deshalb sind nach dem dritten Fachsemester 60 Leistungspunkte nachzuweisen, wovon 40 Leistungspunkte in Modulen der gewählten Fächerkombination erworben worden sein müssen. Sprachkurse und ähnliche Veranstaltungen des überfachlichen Wahlpflichtbereichs sind nicht einzubeziehen.