Für eine qualifizierte Bildungsberatung ab der gymnasialen Sekundarstufe I

Die Jungen Liberalen Berlin fordern, dass künftige Abiturienten an den Gymnasien, Sekundarschulen und anderen Bildungseinrichtungen besser auf ihren weiteren Bildungsweg vorbereitet werden.

Bereits vor dem Erreichen der Sekundarstufe II muss in den Berliner Schulen eine qualifizierte Bildungsberatung stattfinden, die die Schülerinnen und Schüler für berufliche und akademische Bildungsmöglichkeiten informiert. Um sich entscheiden zu können, ob ein Studium überhaupt richtig ist, muss Schülern aufgezeigt werden, welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt, welche Ansprüche es hat und welche Ideale es voraussetzt. Hier ist genau zu differenzieren zwischen Fachhochschul- und Universitätsstudium. Angebote zu studiumsrelevanten Kompetenzen wie Zeitmanagement, Lesetechnik, Präsentieren und freies Vortragen etc. können den Studienantritt erheblich vereinfachen. Auch für die berufliche Bildung müssen entsprechende Angebote gemacht werden. Schülerinnen und Schüler sollten genau über die Berufsbilder und die Anforderungen informiert werden, die sie in den jeweiligen Ausbildungsberufen erwarten. Auch Entwicklungsmöglichkeiten (duales Studium etc.) sollten in diese Informationen mit einfließen.

Bereits aus finanziellen Gründen können Schüler und Schülerinnen von der Aufnahme eines Studiums oder eine kostenintensiven Ausbildung abgehalten werden. Daher müssen die Schüler darüber informiert werden, wie die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten zu finanzieren sind. Nicht nur über BAföG benötigen Schüler und Schülerinnen mehr Informationen, sondern auch über Bildungskredite und Stipendien.

Methoden und Mittel müssen verstärkt den Lehrern, den Gymnasien und anderen Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Um auf die zahlreichen Fragen, denen Abiturienten auf der Suche nach dem für sie richtigen Studiengang oder Beruf begegnen, kompetent antworten zu können, sollten für die relevante Zeit vor dem Abitur regelmäßige Vorbereitungstreffen angeboten werden. Diese Vorbereitung wird am besten dadurch gewährleistet, dass sie hauptsächlich durch qualifizierte Externe, wie etwa Psychologen, Vertreter der Hochschulen und Interessenvertreter verschiedener Berufsfelder erfolgen. Ein umfangreiches Angebot soll Besuche von Berufsmessen, Vorlesungen und Betrieben beinhalten, aber auch diese in den schulischen Alltag integrieren. Hier können die Unterschiede einzelner Hochschulen, die Schwerpunkte verschiedener Studiengänge, die Möglichkeiten eines Auslandsstudiums oder auch Zulassungsregelungen und vorausgesetzte Kompetenzen besprochen werden. Neben den professionellen Maßnahmen fordern wir die Schulen auf, Alumni für eine zusätzliche, flankierende Beratung zu gewinnen.

An dieser Stelle sind insbesondere die Berliner Schulen und die Berliner Senatsverwaltung für Bildung und Forschung in die Pflicht zu nehmen. Hohe Abbrecherquoten in den ersten Semestern als auch Vorzug und Ablehnung bestimmter Fächer bei der Studienwahl sind zu einem großen Teil auf mangelnde Orientierung der Studienanfänger zurückzuführen. Die Suche nach dem optimalen Studiengang geschieht bei vielen Abiturienten in großer Unklarheit über das, was sie eigentlich erwartet.

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