Geschichte würdigen – Gedenktage schaffen

Am 17. Juni 1953 kam es in der damaligen DDR in über 500 Orten zu Protesten, Streiks und Kundgebungen der Bürger gegen die Regierung. Auch in Berlin gingen damals über 1 Million Menschen gegen Folgen der radikalen Errichtung des Sozialismus auf die Straßen. Die Regierung der DDR reagierte mit der Verhängung des Kriegsrechts sowie dem Einsatz von mehreren zehntausend Soldaten und Waffengewalt. Die Folgen dieser Reaktion des 17. Juni waren Verletzte, Tote sowie über tausend zur Haft verurteilte Bürger.

Der 9. November stellt ein geschichtsträchtiges, mit zahlreichen einschneidenden Wendepunkten behaftetes Datum in der deutschen Historie dar. Der 9. November wurde geprägt durch die Novemberrevolution 1918, dem Hitler-Ludendorff-Putsch 1923, der Reichskristallnacht 1938 und dem Mauerfall 1989 und der damit einhergehenden deutsch-deutschen Grenzöffnung, und somit der Verwirklichung der Ziele von 1953.

Die Jungen Liberalen Berlin sprechen sich dafür aus, die historische Bedeutung dieser Tage anzuerkennen und den 9.November sowie den 17. Juni zu gesetzlichen Gedenktagen zu machen, um die mutigen Bürger zu würdigen, die an diesem Tag ihr Leben für Freiheit und Gerechtigkeit riskiert haben.

Für eine lebendige Zukunft des ICC

Die Jungen Liberalen Berlin treten für den Erhalt des ICC ein und sprechen sich vor diesem Hintergrund dafür aus, dass es nicht mehr im Eigentum des Landes Berlin verbleibt. Stattdessen ist das Objekt an private Investoren zu verkaufen und es sind entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, die ihnen einen wirtschaftlichen Betrieb des ICC ermöglichen: Hierzu zählt insbesondere die Gewährleistung der notwendigen Flexibilität bei der Ausgestaltung sowie Umsetzung entsprechender Nutzungskonzepte. Dabei ist zwingend zu beachten, dass sich das ICC als integraler Bestandteil in die bestehende, städtebauliche Landschaft der pulsierenden City West einfügt und das in der Region bestehende Angebot sinnvoll ergänzt. Dass ICC ganz oder teilweise unter Denkmalschutz zu stellen, lehnen die Jungen Liberalen entschieden ab.

Für mehr Wettbewerb im Personenbeförderungsverkehr!

Die Jungen Liberalen Berlin bekennen sich zu Wahlfreiheit und Wettbewerb auch im Personenbeförderungsverkehr, sei es durch die erfolgreiche Liberalisierung des Fernbusmarktes, sei es bei Individualverkehrsmitteln. Regelungen, die das faktische Taxi-Monopol schützen und alternative Fahrdienste, wie zB Limousinen-Angebote, verhindern, haben jedoch keine erkennbare Rechtfertigung. Beispielhaft sei hier die aktuelle einstweilige Verfügung des Landgerichts Berlin gegen die Limousinen-Dienst-App Uber genannt, da deren Fahrzeuge als Mietwagen klassifiziert werden, die nach jeder abgeschlossenen Fahrt zu ihrer Betriebsstätte zurückkehren müssen, dies jedoch in der Vergangenheit häufig nicht getan haben.

Die Jungen Liberalen Berlin fordern daher die Streichung der entsprechenden Regelung in § 49 Abs. 4 Personenbeförderungsgesetz.

Freie Märkte, auch für Staubsauger!

Die Jungen Liberalen Berlin fordern die Abschaffung des von der EU-Kommission mit der neuen EU-Ökodesign-Verordnung angeordneten Verbots von Staubsaugern mit einer Leistung über 1600 Watt (ab 2014) und über 900 Watt (ab 2017). Ähnlich wie bei dem Verbot der traditionellen Glühbirnen und dem anstehenden Verbot der Halogenlampen, welches wir ebenfalls ablehnen, geht es auch hier nur um Aktionismus auf Kosten der persönlichen Freiheit. Der Nutzen aus Sicht der Umwelt ist vernachlässigbar gering.

ÖBS umwandeln – Arbeit und gesellschaftliches Engagement nachhaltig fördern

Die Jungen Liberalen Berlin fordern den Berliner Senat auf die Verträge für den öffentlich geförderten Beschäftigungssektor (ÖBS) nicht erst auslaufen zu lassen, sondern die Projekte der gegenwärtig geförderten Träger umgehend in dem Institut der Bürgerarbeit aufgehen lassen.

Die für den ÖBS von Seiten Berlins eingeplanten Mittel sollen dahin zurück, von wo sie abgezogen wurden, nämlich in den Etat der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, um dort wieder für eine nachhaltige Förderung von Erwerbssuchenden eingesetzt werden, damit diese wieder die bestmögliche Qualifizierung seitens des Jobcenters erfahren.

Die Jungen Liberalen Berlin begrüßen grundsätzlich die hehre Intention, die dem Modell des ÖBS zu Grunde liegt, nämlich die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen aus der Sockelarbeitslosigkeit hinein in regulär sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in Verbindung mit der Förderung gesellschaftlichen Engagements.

Nach fast 7 Jahren ÖBS ziehen die Jungen Liberalen Berlin Bilanz und stellen fest, dass das Konzept des ÖBS seinem Anspruch keinesfalls gerecht geworden ist und diesen teilweise sogar in sein Gegenteil verkehrt hat.

Schon der Natur der arbeitsmarktpolitischen Instrumente wiederspricht der ÖBS, da in diesem Rahmen kann keine Dauerfinanzierung für die Tätigkeiten realisiert werden kann. Alle ÖBS-Stellen sind vornherein als befristet konzipiert gewesen. Aufgabe der Arbeitsmarktpolitik ist die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt, nicht die Dauerfinanzierung von Projekten.

Insbesondere für Stadtteilarbeit müssen Themen wie die Förderung gemeinsamen bürgerschaftlichen Engagements, partizipative Strategien, Ehrenamt und die Nutzung der Freiwilligendienste eine größere Rolle spielen. Seitens der Kommune müssen die bestehenden Freiwilligendienste weiterentwickelt und gefördert werden durch eine höhere öffentliche Bewerbung und Initiativen zur Steigerung der gesellschaftlichen Akzeptanz dieser Tätigkeit.

Schließlich stellt der ÖBS eine Einbahnstraße für die Betroffenen dar, da sie keinerlei Qualifizierung für eine echte Beschäftigung auf dem regulären Arbeitsmarkt erhalten und nach dem geplanten Auslaufen ihrer ÖBS-Tätigkeit ohne Perspektive wieder in die Sockelarbeitslosigkeit entlassen werden.

Die Jungen Liberalen Berlin wollen dieser Perspektivlosigkeit von Langzeiterwerbslosen nicht tatenlos zusehen und fordern in diesem Zusammenhang den Berliner Senat auf, die durch die Überführung in die Bürgerarbeit eingesparten Mittel, in sinnvolle Eingliederungsmaßnahmen wie gezielte und personalisierte Fortbildungen zu stecken, um den Erwerbssuchenden wieder eine realistische Chance der Teilnahme am hiesigen Arbeitsmarkt zukommen zu lassen.

Abschaffung des Provisionsabgabeverbots für Versicherungsvermittler

Das Provisionsabgabeverbot für den Versicherungsvermittler nach § 81 Abs. 3 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) ist ersatzlos zu streichen. Dem Versicherungsvermittler ist (im Rahmen des allgemeinen Wettbewerbsrechts) freizustellen, ob er etwaige Provisionen mit dem Versicherungsnehmer teilt.

Nein zur Buchpreisbindung in Deutschland!

Die Jungen Liberalen Berlin sprechen sich gegen die Buchpreisbindung in Deutschland aus und fordern die Bundesregierung auf, die Abschaffung des Buchpreisbindungsgesetzes (BuchPrG) vom 2. September 2002 zu initiieren.

Reform der deutschen Feiertagsgesetze

Die Jungen Liberalen Berlin fordern als Konsequenz der Pluralisierung und Säkularisierung der deutschen Gesellschaft eine Reform der Feiertagsgesetze der Länder dahingehend, dass nicht mehr christliche, sondern vielmehr gesellschaftlich relevante Tage die Mehrheit der gesetzlichen Feiertage darstellen sollen.

So sind einerseits der Ostersonntag und die Weihnachtsfeiertage als Tage von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung beizubehalten, jedoch die weiteren religiösen Feiertage aufgrund ihrer sinkenden Bedeutung für die Mehrheit der Bevölkerung zugunsten von gesellschaftlichen Feiertagen zu ersetzen. Zu denken wäre in diesem Zusammenhang z.B. an den 23. Mai als Tag des Grundgesetzes, den 27. Januar als Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz oder den 9. November als Tag des Falls der Berliner Mauer. Zudem soll im Rahmen einer allgemeinen Reform der deutschen Feiertage eine grundsätzliche Angleichung der Anzahl der Feiertage in den verschiedenen Bundesländern erfolgen.

Online-Anmeldung für Kurzzeitarbeitslose

Die Jungen Liberalen Berlin sprechen sich dafür aus, dass Kurzzeitarbeitslose, beispielsweise angehende Studenten oder Abiturienten mit Berufsperspektive, die sich nur vorübergehend arbeitslos melden müssen und bei denen kein Bedarf einer Arbeitsvermittlung besteht, dies auch in gesicherter elektronischer Form über eine dafür einzurichtende Eingabemaske tun können.

Qualifizierte Zuwanderung steuern: ausländische Berufsabschlüsse anerkennen!

Deutschlands Wirtschaft braucht eine stärkere Zuwanderung von qualifizierten Arbeitnehmern, um weiterhin stabil wachsen zu können. Die Jungen Liberalen fordern die Bundesregierung daher auf, auf folgende Punkte hinzuwirken: Ausländische Berufsabschlüsse und Studiengänge werden in Deutschland bisher sehr häufig nicht anerkannt. Dies liegt zumeist nicht an der mangelnden Qualität der Abschlüsse, sondern an den hohen bürokratischen Hürden in Deutschland. Insbesondere hochqualifizierte Arbeitskräfte wandern daher nicht nach Deutschland ein oder sind gezwungen unter ihrer Qualifikation zu arbeiten, während Fachkräfte dringend gesucht werden. Daher ist es zwingend notwendig, dass die Anrechenbarkeit ausländischer Abschlüsse systematisch vom Bundesministerium für Arbeit neu evaluiert und verbessert wird, sodass alle Abschlüsse innerhalb von 6 Monaten auf Ihre Anerkennbarkeit überprüft werden können.

Damit hier ausgebildete Fachkräfte auch ihren Teil zur Gesellschaft in Deutschland beitragen können, wenn sie dies wünschen, ist es zudem unabdinglich, dass in Deutschland lebende Ausländer, die einen Schul-, Berufs oder Studienabschluss in Deutschland erworben haben, auf unbürokratische Weise eine unbegrenzte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis erhalten