Thälmann-Denkmal sprengen!

Schon seit langem kann sich der Bezirk Pankow nicht dazu durchringen, eine kritische Kommentierung am Ernst-Thälmann-Denkmal im gleichnamigen Park anzubringen. In der gestrigen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung kam keine Mehrheit zustande. Jens SCHÖNE, Stellvertreter der Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur im Land Berlin, ist der historischen Verklärung überdrüssig und hat seinen Rücktritt aus der Kommission angekündigt, die einen Umgang mit dem Denkmal finden sollte. Die Jungen Liberalen hatten bereits 2013 mit einer Aktion für eine Umbenennung des Parks und einen Abriss der Statue geworben.

David JAHN, Landesvorsitzender der JuLis Berlin, erneuert diese Forderung: „Für uns ist es nur schwer erträglich, dass einem extremen Stalinisten in unserer Bundeshauptstadt ein Denkmal gewidmet und ein Park nach ihm benannt ist. Thälmann hat mit seinen KPD-Anhängern stalinistische Säuberungen durchgeführt, sein Wirken ist durch die DDR-Geschichtsschreibung stark verfälscht und heroisiert worden. Wir JuLis Berlin sprechen uns dafür aus, das Denkmal zu entfernen und den Park wie die angrenzende Straße nach Ella Kay, einer Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, zu benennen.“

Julius GROTTKE, Bezirksvorsitzender der JuLis Pankow, fügt an: „Den Platz, den das Denkmal einnimmt, könnte man viel sinnvoller nutzen, zum Beispiel für ein neues Wohnquartier mit Freizeitanlage. Das kann Pankow besser gebrauchen als die Romantisierung einer historisch höchst problematischen Figur wie Ernst Thälmann.“