Die Jungen Liberalen Berlin stehen voll zu den Werten der Rechtsstaatlichkeit und Religionsfreiheit. Diese Werte sind zentral in unserem Gesellschafts- und Staatsverständnis. Religiöse Rituale dürfen jedoch nicht die Rechtsstaatlichkeit aushebeln. Deshalb gilt für die Jungen Liberalen Berlin: alle religiösen Rituale müssen im Einklang mit der Rechtsstaatlichkeit stehen.
Wir stehen voll zur Freiheit von Menschen sich zu verschleiern, wenn dabei die persönliche Identität weiterhin festzustellen ist. Ein diesbezüglicher Zwang Dritter ist jedoch indiskutabel. Dabei spielen die Motive keine Rolle, seien diese Kälteempfinden oder religiöse Gefühle.
Ein anderes Beispiel ist die Schlachtung von Tieren. Im Islam und im Judentum werden Tiere als besonderer Teil der Schöpfung angesehen. In der Praxis der Schlachtung von Tieren gibt es in dieser Glaubensrichtung unterschiedliche Praktiken, unter anderem auch das sogenannte Schächten. Hierbei wird Tieren bei vollem Bewusstsein und ohne Betäubung die Kehle durchgeschnitten und gewartet, bis das Tier ausgeblutet ist. Gemäß unserer Maxime dürfen religiöse Beweggründe auch nicht wesentliche Grundsätze des Tierschutzes aushebeln, sondern müssen im Einklang stehen. Deshalb sollte betäubungsloses Schächten unzulässig sein.
Außerdem ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass religiös begründete Straftaten genauso verfolgt und bestraft werden müssen wie anderweitig motivierte Straftaten. Unter anderem deshalb ist für uns indiskutabel, wenn etwa fundamentalistisch begründete Drohungen, Nötigungen oder Gewaltanwendungen angewandt werden, beispielsweise wegen getätigten Ehebruchs, des Auslebens von Homosexualität oder der religiösen Abkehr.