Nette Toilette für Berlin

Die flächendeckende Versorgung mit öffentlichen Toiletten im Innenstadtbereich gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge. In Berlin ist das Netz öffentlicher Toiletten ohnehin löchrig. Hinzukommen ständige Ausfälle aufgrund von Defekten oder Betriebsfehlern, sowie Verschmutzungsgrade, die eine Benutzung der öffentlichen Toiletten unmöglich machen.

Gerade in Berlin, wo das Leben sich häufig im öffentlichen Raum abspielt und von den zahlreichen Grünflächen und öffentlichen Plätzen lebt, ist eine funktionierende Infrastruktur öffentlicher Toiletten unabdingbar.

Neue Toiletten zu bauen, bedeutet hohe Investitionskosten und langwierige, bürokratische Planungsverfahren. Durch Pflege und Wartung der Toiletten entstehen hohe Folge- und Betriebskosten. Besser ist es auf eine bestehende Infrastruktur zurückzugreifen.

Die Jungen Liberalen Berlin fordern die Bezirk zur Beteiligung an der bundesweiten Aktion „Die nette Toilette“ auf. Die Bezirke sollen künftig Gastronomiebetriebe und Spätis für die freiwillige, öffentliche Bereitstellung ihrer Sanitäranlagen finanziell entschädigen. Teilnehmende Betriebe zeigen mit einem Aufkleber an der Tür niedrigschwellig an, dass sie ihre Toilette für die Benutzenden kostenfrei zur Verfügung stellen, ob die Sanitäranlagen barrierefrei zugänglich sind und ob ein Wickeltisch vorhanden ist. Ferner fordern wir die Senatsverwaltung für Inneres und Sport auf eine visuelle Darstellung von teilnehmenden Gaststätten in die „Service App“ zu integrieren.

Durch die Aktion profitieren alle: Die Bezirke unterstützt die Gastronomiebetriebe finanziell bei Pflege und Unterhalt der Toiletten. So werden im Vergleich zum Aufstellen und Betreiben eigener öffentlicher Toiletten Kosten gespart. Die Bevölkerung erhält ein flächendeckendes Netz an frei zugänglichen Toiletten, die sauber, gepflegt und bis spät in die Nacht geöffnet sind. Die Gastronomiebetriebe profitieren durch die finanzielle Unterstützung der Bezirke für ihre ohnehin vorhandene Toilette und gewinnen möglicherweise zusätzliche Kunden.