Lernen fürs Leben – endlich eine gute Studien- und Berufsberatung an Schulen schaffen!

Die Berufs- und Studienberatung an Berliner Schulen ist ungenügend oder de facto gar nicht existent. Für die Jungen Liberalen Berlin ist dies ein inakzeptabler Zustand. Für uns steht es außer Frage, dass die Schule ihre Schüler bestmöglich auf ihren weiterführenden Bildungsweg vorbereiten und Ausbildungs-, Studien- und Berufsmöglichkeiten veranschaulichen und aufzeigen muss, damit die Schüler eine fundierte Entscheidung über eine Zukunft in Studium oder Ausbildung treffen können.

Um eine bestmögliche Vorbereitung auf den fortführenden Bildungsweg an Berliner Schulen zu gewährleisten, fordern die Jungen Liberalen Berlin:

  • Das Angebot an Wahlpflichtfächern und Grundkursen in Mittel- und Oberstufe muss deutlich ausgebaut werden. Auf diese Weise sollen Schüler die Möglichkeit erhalten, auch in an Schulen momentan unübliche Fächer wie Wirtschaft, Rechtswissenschaften oder Psychologie Einblicke zu erhalten, sodass sie sich Grundlagen und eine Vorstellung für und über einen entsprechenden Studiengang aneignen können. Hierfür ist den Schulen auch die Möglichkeit zu schaffen, verstärkt externe Lehrkräfte oder Referenten befristet einzustellen, die durch Erfahrungen aus Studium und Beruf den Schülern das gewählte Fach praxisnah näherbringen können. Um die Schulen nicht zu überlasten und trotzdem ein möglichst großes Angebot zu schaffen, sind Kooperationen zwischen mehreren Schulen im Bereich der Wahlpflichtfächer und Grundkurse zu fördern und zu unterstützen.
  • Messen und die Teilnahme an Seminaren, die primär der Interessensfindung und der Suche nach passenden Studiengängen oder Ausbildungen und weniger der Hochschulauswahl dienen, sollen verstärkt angeboten werden. Für die meisten Schüler steht die Wahl des Studiengangs oder einer bestimmten Ausbildung sinnvollerweise über der Wahl der Hochschule, des OSZs oder des Unternehmens. Dementsprechend müssen sich Messen und Seminare ausrichten. Messen, auf denen Schüler nur von Hochschulen und ausbildenden Unternehmen umworben werden, sind an dieser Stelle nicht zielführend.
  • In der Qualifikationsphase für das Abitur sollen alle Schulen mit gymnasialer Oberstufe ein verpflichtendes, mindestens dreiwöchiges Praktikum für ihre Schüler einrichten, dessen Bericht vom Tutor bewertet und das gemeinsam mit dem Schüler evaluiert wird. Auf diese Weise können die Schüler einen realen Einblick in den Beruf erhalten, der möglicherweise am Ende ihres Wunschstudiums oder ihrer Wunschausbildung steht und können ihre Studien- oder Ausbildungswahl entsprechend anpassen.
  • Die Leistungskurse sind vor allem ab dem dritten Semester der Qualifikationsphase für das Abitur verstärkt in die Studien- und Berufsberatung einzubinden. Hier sind Absolventen eines dem Leistungsfach entsprechenden Studiengangs oder Berufs als Referenten einzuladen, die den Schülern über das Studium oder die Ausbildung selbst und vor allem über die Berufsmöglichkeiten, die das Studium bietet, berichten. Die oft verbreiteten Vorstellungen, dass beispielsweise am Ende eines Deutsch- oder Geschichtsstudium nur der Lehrerberuf stehen kann, müssen überwunden werden.
  • Informationen über die verschiedenen Studiengänge, Ausbildungsberufe und die anschließenden Berufsmöglichkeiten müssen strukturiert und übersichtlich auf einer Website den Schülern auch online zur Verfügung stehen, über die sie auch Kontakt zu einer öffentlichen Studien- und Berufsberatung aufnehmen können.