Für eine kurzfristige Bebauung des Tempelhofer Feldes

Die Berliner entschieden sich im Jahr 2014 das Tempelhofer Feld nicht mit Wohnungen und einer neuen Bibliothek bebauen zu lassen, sondern die Fläche weitestgehend unangetastet zu belassen und den Berlinern als Erholungsgebiet mitten in der Stadt zu erhalten.

Solche Entscheidungen der direkten Demokratie sind von der Politik zu akzeptieren. Wenn sich Bürger in einem Volksentscheid klar in einer politischen Frage geäußert haben, darf es grundsätzlich nicht zu Umkehr der Beschlüsse durch Politiker kommen. Dies würde zu einer Entwertung des bürgerlichen Willens und steigender Frustration sowie Politikverdrossenheit der Bevölkerung führen.

Seit dem Votum der Bürger hat sich die Situation jedoch erheblich gewandelt. Der Wohnungsmarkt verschärft sich zunehmend, auch weil Berlin eine steigende Zahl an Flüchtlingen mit einer Unterkunft versorgen muss. Gleichzeitig werden immer mehr Turnhallen und Unterkünfte für Asylbewerber bereitgestellt, wobei sich die Kapazitäten der Stadt zunehmend erschöpfen.

Um dafür zu sorgen, dass alle Flüchtlinge in Berlin eine Unterkunft erhalten, sprechen sich die Jungen Liberalen Berlin dafür aus, dass ein Teil des ehemaligen Flughafen Tempelhofs künftig zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt wird. Vor allem eine kurzfristige Bebauung (etwa mit Containern) der betonierten Flächen vor dem Flughafengebäude ist in Betracht zu ziehen. Dabei muss es sich um eine temporäre Maßnahme handeln, eine dauerhafte Unterbringung oder eine dauerhafte Bebauung dürfen nicht erfolgen.

Durch diese Flüchtlingsunterkunft kann gewährleistet werden, dass Berlin in Zukunft seinem humanitären Anspruch gerecht wird und Geflüchtete ein menschenwürdiges Leben in Berlin führen können.