Lösung statt Problem: Bring your own device

Die Jungen Liberalen Berlin sprechen sich gegen generelle Verbote digitaler Endgeräte an Berliner Schulen aus. Stattdessen befürworten wir die Strategie „Bring your own device“, wonach der Einsatz eigener digitaler Endgeräte im Unterricht vermehrt Anwendung finden soll. Dabei soll Schülern, die kein eigenes digitales Endgerät besitzen, ein solches zur Verfügung gestellt werden. Hierzu ist es ratsam, Lehrkräfte im Vorhinein Strategien für den Einsatz der Geräte im Unterricht an die Hand zu geben. Entsprechende Leitlinien können beispielsweise von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport oder dem Bundesministerium für Bildung und Forschung entwickelt werden.

G20 – Das Miteinander stärken!

Die Jungen Liberalen Berlin unterstützen das Format der G20. Wir als Liberale stehen für eine Politik der Zukunft und Weltoffenheit, welche die Herausforderungen unserer Zeit meistert und gestaltet. Dies gelingt nur mit transparenter Zusammenarbeit vieler Nationen unter Einbindung der Zivilgesellschaft.

Die Jungen Liberalen Berlin stehen für das Demonstrationsrecht. Wir verurteilen die aktuellen Krawalle beim G20 Gipfel in Hamburg scharf. Wie schon beim Einsatz selber soll die Hamburger Polizei auch bei der Aufklärung aller Straftaten durch Fernsehbilder, Handyvideos, Polizeiaufnahmen und anderen Beweismaterialien von allen Landespolizeien und der Bundespolizei unterstützt werden. Bei der Strafverfolgung sollen alle Staaten und Mitgliedsstaaten der G20 unterstützend wirken.

NetzDG nicht ok!

Die Jungen Liberalen Berlin sprechen sich gegen, das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (kurz: NetzDG) aus, da nicht klar abgrenzbar ist, was genau unter „Hate Speech“ fällt und was unter Meinung. Anstelle von staatlicher Meinungsregulierung fordern wir, dass die Bekämpfung von Straftatbeständen durch die Strafverfolgungsbehörden gestärkt wird. Unternehmen wie z.B. Facebook sollten weiterhin autonom handeln können, denn vor allem diese sind an einem guten Kommunikationsklima interessiert.

Digitale Qualifizierungsoffensive für Pädagogen starten!

Die Jungen Liberalen Berlin sehen die Herausforderungen der Digitalisierung im Bildungsbereich. Ohne kompetente und in den neuen pädagogischen Aufgaben versierte Lehrkräfte werden die besten politischen Ziele jedoch wirkungslos bleiben. Daher fordern wir eine Reform der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften – eine digitale Qualifizierungsoffensive.

Eine solche beinhaltet:

  • die Vermittlung medienpädagogischer Grundkenntnisse
  • die kompetente Bedienung von Geräten („learning to use technology“)
  • die Integration und Nutzung digitaler Angebote im Unterricht („using technology to learn“)

Dabei sprechen wir uns nicht nur für die Schulung von künftigen (als verpflichtende Module im Rahmen des Studiums), sondern auch der jetzigen Lehrer (als verpflichtende Fortbildungen) aus. Ratsam sind hierbei Fortbildungen, die sich an ganze Kollegien richten und dadurch einen digitalen Schulentwicklungsprozess auslösen. Darüber hinaus regen wir die Nutzung von Onlineplattformen für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler zum Austausch von Unterrichtsmaterialien und -konzepten sowie Erfahrungen an.

Digital lernt sich’s besser!

Die Jungen Liberalen Berlin stehen für eine moderne und innovative Politik, die die technischen Möglichkeiten und Chancen nutzt, die sich aus der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft ergeben. Gerade im Bildungsbereich bietet sich durch Nutzung des Internets die Möglichkeit, vielen Menschen Bildungsinhalte zugänglich zu machen, die ihnen sonst verschlossen bleiben würden. Besonders am MIT OpenCourseware-Programm sieht man beispielhaft, wie Digitalisierung von Hochschullehre ablaufen kann und welch regen Zuspruch solche Projekte aus der Bevölkerung erhalten. Daher unterstützen wir Initiativen wie die der Universität Tübingen, Vorlesungsaufzeichnungen, Skripte und andere Lehrmaterialien online kostenfrei zur Verfügung zu stellen und fordern das Land Berlin auf, Universitäten in Berlin stärker finanziell bei der Erstellung und Unterhaltung öffentlich zugänglicher digitaler Lernplattformen zu unterstützen. Diese Lernplattformen sollten sich dabei an schon existierenden Angeboten wie beispielsweise dem besagten Tübinger „timms“ oder dem MIT OCW orientieren und ein möglichst breites Fächerspektrum (unabhängig von der direkten berufspraktischen Anwendbarkeit der Inhalte) abdecken.

Advanced Placement an Berliner Schulen

Neben Chancengerechtigkeit für alle ist ein zentrales Anliegen liberaler Bildungspolitik die Förderung besonders begabter Schüler und Schülerinnen über den regulären Unterrichtsstoff hinaus. Angebote wie das Schülerstudium, die mittlerweile von über 50 deutschen Hochschulen angeboten werden, leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Diese sind aber meistens allein aufgrund des zeitlichen Aufwandes oder des weiten Wegs zur nächsten Universität nicht mit dem Schulalltag vereinbar. Daher fordern die Jungen Liberalen Berlin die Schaffung eines Kurssystems nach Vorbild der amerikanischen und kanadischen Advanced-Placement-Kurse an Berliner Gymnasien.

Konzept

Eine effektive Vermittlung von studienrelevanten Lehrinhalten an begabte Schüler der gymnasialen Oberstufen, die sich zeitlich, finanziell und vom Veranstaltungsort mit dem Schulalltag verträgt, kann nur direkt im Rahmen der regulären schulischen Ausbildung und durch Lehrpersonal der Schulen geschehen. International vorbildlich sind dafür die Advanced-Placement-Kurse amerikanischer und kanadischer High-Schools. In diesen Kursen werden begabte Schüler und Schülerinnen auf Hochschulniveau und weit über die üblichen Lehrpläne hinaus unterrichtet. Der Unterricht erfolgt dabei direkt in den Schulen durch das Lehrpersonal der Schulen und kann anstatt grundlegenderer Kurse belegt werden. Übertragen auf deutsche Gymnasien würde das bedeuten, dass die Schüler neben dem Grund- und Leistungskurs eines Fachs auch die Möglichkeit haben, einen Fortgeschrittenenkurs zu belegen. Dieser würde besonders das Ziel haben, auf ein Fachstudium im jeweiligen Fachgebiet vorzubereiten.

Lehrpläne

Die Fortgeschrittenenkurse, die mindestens für die Kernfächer Deutsch, Mathematik, Englisch angeboten werden sollen, haben das Ziel, im Laufe der Oberstufe die Inhalte des ersten Semesters des jeweiligen Fachstudiums zu vermitteln und auf dem Niveau wissenschaftspropädeutischer Lehrveranstaltungen der Universitäten stattzufinden. Die Ausarbeitung der Lehrpläne für solche Kurse muss daher gemeinsam mit den Berliner Hochschulen erfolgen, um eine qualitativ hochwertige und umfassende Vermittlung des Stoffs zu sichern. Als Orientierung können die weitergehenden Mathe-Kurse der naturwissenschaftlich-mathematischen Gymnasien herangezogen werden, die Kurse ähnlicher Art schon im Fach Mathematik anbieten.

Lehrpersonal

Die Kurse werden von Lehrern und Lehrerinnen der Gymnasien organisiert und durchgeführt. Dazu müssen Weiterbildungsangebote geschaffen werden, die den Lehrenden die Vorbereitung auf solche Kurse ermöglichen. Gute didaktische Arbeit spielt eine zentrale Rolle, wenn die Vermittlung von Inhalten des Studiums gelingen soll.

Noten, Klausuren, Studienpunkte

Wählt sich ein Schüler in einen Fortgeschrittenenkurs ein, so funktioniert dieser bezüglich der Anzahl der zu vergebenden Noten, der Klausuren, der Benotung und der Einbringung in die Abiturnote genau wie ein regulärer Leistungskurs.

Die Fortgeschrittenenkurse sollen aufgrund ihres hohen Niveaus die propädeutischen Lehrveranstaltungen der Fachstudiengänge ersetzen können. Daher sollten gemeinsam mit den Berliner Hochschulen Regelungen gefunden werden, durch die Schüler nach Bestehen eines Fortgeschrittenenkurses (evtl. mit einer Mindestnote) automatisch die ersten Module ihres Studiums, soweit sie inhaltlich durch den Fortgeschrittenenkurs abgedeckt werden, als bestanden angerechnet bekommen können. Als Vorbild dienen dabei wieder schon existierende Kurse ähnlicher Art der Berliner Spezialgymnasien.

Keine Gesichtserkennung auf Demos

Am 18. Mai ist im Bundestag das Gesetz zur Förderung des elektrischen Identitätsnachweises verabschiedet worden, das den Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern, darunter auch der Berliner Polizei, erlaubt “zur Erfüllung ihrer Aufgaben” künftig das biometrische Lichtbild im Ausweis automatisiert aus den Registern der Pass- und Personalausweisbehörden abzurufen. Diese biometrischen Daten, die verdachtsunabhängig abgerufen werden können, dürfen unter keinen Umständen in die Analyse von Filmaufnahmen, die auf Demonstrationen aufgenommen werden, einfließen. Dies sollte weder bei den sog. „Übersichtsaufnahmen“ noch bei der Auswertung von Straftaten im Nachhinein geschehen. Die Erfassung von Personen, die von ihrem Recht an einer Demonstration teilzunehmen Gebrauch gemacht haben, bietet eine Grundlage für politische Verfolgung und schränkt die Versammlungsfreiheit weitgehend ein.

Für eine verantwortungsvolle Drogenpolitik

Die Prohibition von Drogen ist in Deutschland gescheitert. Etliche Menschen, die privat und ohne ihre Mitbürger zu gefährden weiche Drogen wie Hanf oder Cannabis konsumieren, werden in ihrer Freiheit eingeschränkt und polizeiliche Ressourcen durch die Verfolgung von Gelegenheitskonsumenten vergeudet, während der Schwarzmarkt dennoch ungehemmt floriert.

Die Jungen Liberalen Berlin fordern daher die Legalisierung des Besitzes, Anbaus und kontrollierten Verkaufs weicher Drogen, wie Hanf oder Cannabis. Wir sind der Überzeugung, dass eine Freigabe nicht nur einen Zugewinn an Freiheit für mündige Bürger bedeutet, sondern auch Jugend- und Verbraucherschutz beim Drogenkonsum erst möglich macht. Denn während der Schwarzmarkt weder Altersgrenze noch Mindeststandards kennt, kann und muss durch den Verkauf in zertifizierten Geschäften die strenge Kontrolle der entsprechenden Substanzen sowie ein effektiver Jugendschutz gewährleistet werden.

Im Rahmen von Drogenlegalisierungen müssen durch ausreichende Testverfahren Standards geschaffen werden, die ein Mindestmaß an gesundheitlicher Gefährdung sowie ein Höchstmaß an Transparenz und Verbraucherschutz sicherstellen. Ähnlich wie bei Medikamenten unterliegen Wirkstoffe der Kennzeichnungspflicht. Ungesetzlicher Handel muss weiterhin unterbunden und strafrechtlich verfolgt werden. Die kontrollierte Freigabe ist auf Personen zu beschränken, die das 18. Lebensjahr vollendet haben.

Eine darüber hinausgehende Freigabe von harten Drogen lehnen wir entschieden ab. Eine Freigabe von Substanzen, die bereits nach einmaligem oder sehr kurzzeitigem Konsum abhängig machen, bedeutet keinen Zugewinn, sondern eine unverkennbare Gefahr für die Freiheit der Bürgerinnen und Bürger.

Wir sprechen uns außerdem für einen Ausbau der Sucht- und Drogenpräventionsarbeit, gerade im schulischen Umfeld, aus und fordern in diesem Rahmen eine starke Zusammenarbeit mit und Förderung von Hilfsprojekten für Süchtige und Abhängige