LEBEN RETTEN! DIE WIDERSPRUCHSLÖSUNG BEI ORGANSPENDEN EINFÜHREN

Die Jungen Liberalen Berlin fordern die Bundesregierung auf, die aktuelle Regelung zur Organspende bei Verstorbenen und Patienten mit irreversiblem Ausfall der gesamten Hirnfunktion (Hirntod nach 3 II Nr. 2 Transplantationsgesetz) dahingehend zu ändern, dass die bisherige erweiterte Zustimmungsregelung (v.a. nach 4 I-IV Transplantationsgesetz) in eine grundsätzliche Widerspruchsregelung ohne Einspruchsrecht der Angehörigen transformiert wird.Danach ist grundsätzlich von einer Bereitschaft zur Organspende auszugehen, sollte es zu Lebzeiten keinen Widerspruch des potenziellen Spenders gegeben haben.Ausnahmeregelungen müssen im Fall von Minderjährigen vor Abschluss des 18. Lebensjahres sowie attestierter Unzurechnungsfähigkeit des potenziellen Organspenders den Erziehungspflichtigen ein Widerspruchsrecht gestatten.

Der Widerspruch wird folgendermaßen erfasst und nach außen kenntlich gemacht:

1. Durch die Listung in einer zentralen Widerspruchsdatenbank, welche grundlegend für die folgenden, ergänzenden Maßnahmen und von allen relevanten medizinischen Institutionen einsehbar ist. Die Aufnahme in die Liste erfolgt entweder durch

a) die Bejahung der amtlich gestellten Frage nach Widerspruch zur Organspende beim Erhalt bzw. der Verlängerung des Personalausweises und Führerscheins

b) eigeninitiierte Angabe, ähnlich wie bei der Adressänderung beim Amt

c) einen Online-Antrag im Internet.

2. Im Personalausweis wird der Widerspruch zur Organspende erfragt und ggf. schriftlich vermerkt. Er kann jederzeit, ähnlich wie eine Adresse, geändert werden, was auch eine automatische Änderung in der Widerspruchsdatenbank durch die Behörde zur Folge hat. Bei Differenzen beider Systemangaben ist stets dem Widerspruch Folge zu leisten.

Weiterhin ist es Aufgabe des Bundes, Informationsmaßnahmen zur Organspende-Thematik in Apotheken, Arztpraxen, Krankenkassen und öffentlichen Institutionen stetig zu fordern und zu fördern.

Blutspende für Alle ermöglichen

Die jetzt gängige Praxis des generellen Ausschlusses durch den Gesetzgeber von homo- und bisexuellen Menschen an der Blut-, Plasma- und Knochenmarksspende als nicht tragbar zu deklarieren und den Gesetzgeber aufzufordern eine neue diskriminierungsfreie Regelung zu treffen.

Derzeitig gelten die Richtlinien der Bundesärztekammer, welche homo- und bisexuelle Männer in eine Risikogruppe mit Drogenabhängigen, Prostituierten und Strafgefangenen stellen. Diese sind eindeutig diskrimienierend, da sie homo- und bisexuelle Männer von vorn herein von der Blutspende ausschliessen, ohne deren tatsächliche Lebensumstände zu beachten.

KEINE VERKAUFSVERBOTE FÜR ALKOHOL

Die Julis-Berlin sprechen sich gegen nächtliche Verkaufsverbote für Alkohol aus. Zudem fordern wir alle regierenden FDP-Fraktionen dazu auf, von derartigen Initiativen abzusehen und keine Forderungen dahingehend mitzutragen. 

Verbot von kostenpflichtigen Sonderrufnummern

Die Jungen Liberalen fordern die Bundesregierung auf, per Gesetz zu verankern, dass es Behörden und staatlichen Institutionen nicht erlaubt ist, kostenpflichtige Sonderrufnummern zu verwenden.

Beibehaltung der AIDS-Pauschale für ärztliche Behandlungen

Die Jungen Liberalen fordern die Kassenärztliche Vereinigung auf, Ärzten auch ab dem 01.01.2009 eine AIDS-Pauschale für die Behandlung von Menschen mit HIV oder AIDS zu gewähren.

Ansage des Mobilfunknetzes vor jedem Rufaufbau

Die Jungen Liberalen ersuchen die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag, auf eine Gesetzesänderung hinzuwirken, so dass auf Wunsch des Verbrauchers vor jedem Rufaufbau in ein deutsches Mobilfunknetz die Bezeichnung des Netzes (T-Mobile, Vodafone, E-Plus, O2 Germany) kostenfrei angesagt wird. Dieser Service muss von allen Providern gratis zur Nutzung angeboten werden.

Eingeschränkte Legalisierung von Drogen

Die Jungen Liberalen Berlin sprechen sich für die Legalisierung der Produktion und des kontrollierten Handels von Hanf bzw. Cannabis aus, lehnen jedoch die Legalisierung härterer Drogen entschieden ab. Vor allem chemische, synthetische Drogen wie Heroin, Exstacy, Amphetamine etc. sind schnell abhängig machende Nervengifte, die den Stoffwechsel nachhaltig schädigen und zu Wahrnehmungsstörungen sowie Organversagen bis hin zum Tod führen. Diese müssen daher weiterhin verboten bleiben. Näheres ist im Betäubungsmittelgesetz zu regeln.

Im Rahmen von Drogenlegalisierungen müssen durch ausreichende Testverfahren Standards geschaffen werden, die die Ungefährlichkeit für die Gesundheit und den Verbraucherschutz gewährleisten. Ähnlich wie bei Medikamenten unterliegen Wirkstoffe der Kennzeichnungspflicht. Ungesetzlicher Handel muss weiterhin unterbunden und strafrechtlich verfolgt werden. Die kontrollierte Freigabe ist auf Personen zu beschränken, die das 18. Lebensjahr vollendet haben.

Für freien Vertrieb und geregelte Werbung von Alkohol

Die Jungen Liberalen Berlin erteilen den Überlegungen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Sabine Bätzing, eine klare Absage. In einem „Strategiepapier für ein nationales Aktionsprogramm zur Alkoholprävention“ des Drogen- und Suchtrats werden Werbeverbote für alkoholhaltige Getränke, Verbote des Sponsoring, drastische Steuererhöhungen und eingeschränkte Verkaufsmöglichkeiten gefordert. Derartige Forderungen gehen an dem erklärten Ziel zur Eindämmung des Alkoholmissbrauchs komplett vorbei. Bestehende gesetzliche Regelungen und Selbstverpflichtungen der Branche reichen aus und müssen verstärkt durchgesetzt werden. Die Jungen Liberalen Berlin setzen sich deshalb dafür ein, die Präventions- und Aufklärungsarbeit und die Hilfe für Betroffene zu intensivieren anstatt immer neue Verbote und Regulierungen zu schaffen. Die sich in Deutschland immer weiter ausbreitende Verbotskultur bedroht unsere liberale Gesellschaft, weicht den Ursachen vieler Probleme aus und ist purer Aktionismus.

Doping

Die Jungen Liberalen Berlin fordern die Bundesregierung dazu auf, Druck auf die Sportverbände auszuüben, damit diese die Bekämpfung von Doping verstärken. Wir Liberale verurteilen Doping im Sport zutiefst, weil hierdurch künstliche Leistungsunterschiede hervorgerufen werden, die auf natürlichem Wege nicht bestünden und Doping somit in höchstem Maße unfair ist. Neben der Verankerung regelmäßiger Dopingkontrollen ist vor allem auch die Aufklärung über die Risiken bei der Einnahme, bzw. die zum Teil nicht erforschten Langzeitwirkungen von Bedeutung.

Wir wenden uns gegen die Androhung schärferer Strafen im Falle von nachgewiesenem Doping. Ebenso lehnen wir ein extra Anti-Doping-Gesetz ab.

Für den Nichtraucherschutz

Die Jungen Liberalen Berlin fordern einen besseren Nichtraucherschutz in Deutschland, lehnen jedoch die mitunter deutlich über das Ziel hinausschießenden und bevormundenden Regelungen in anderen europäischen Ländern ab.

So fordern die Jungen Liberalen Berlin:

• Öffentliche Gebäude sollen grundsätzlich rauchfrei sein. Dort wo es technisch möglich ist, sollen jedoch auch weiterhin gesonderte Räume für RaucherInnen angeboten werden.

• private Einrichtungen wie Restaurants und Cafés sollen nicht staatlich bevormundet werden und selbst entscheiden, ob sie das Rauchen erlauben oder nicht.

• ähnlich der Regelungen in Spanien sollen alle Gaststätten jedoch bereits am Eingang darauf hinweisen, ob bei ihnen das Rauchen gestattet ist oder nicht.