Die Jungen Liberalen Berlin begrüßen das überfällige Bemühen des Senats, Quereinsteiger besser auf die Berliner Schulen zu verteilen. Dieses Ziel darf aber nicht auf Kosten der Laufbahnbewerber erreicht werden. Quereinsteiger können zwar notfalls Personalengpässe füllen, sind aber mangels einer pädagogischen Ausbildung regulären Laufbahnbewerbern keinesfalls vorzuziehen. Eine feste Quote für Quereinsteiger an Berliner Schulen kann daher nicht im Sinne der besten Bildung unserer Schüler sein.
Die jüngste Anweisung der Senatsschulverwaltung, nach der Schulen bei der ersten bzw. den ersten beiden Neueinstellungen Quereinsteiger den Laufbahnbewerbern vorziehen müssen, ist daher eine vollkommen widersinnige Maßnahme, welche die besser ausgebildeten Laufbahnbewerber benachteiligt, es Schulen verbietet, eigens ausgebildete Referendare zu übernehmen und Berliner Lehramtsstudenten regelrecht zwingt, ihren Beruf in einem anderen Bundesland aufzunehmen.
Die Jungen Liberalen Berlin fordern daher die sofortige Rücknahme der Anweisung und sprechen sich gegen eine bedarfsunabhängige Quote für Quereinsteiger an Berliner Schulen aus. Angesichts des sich verstärkenden Lehrermangels ist die Einstellung einer ausgebildeten Lehrkraft an einer Berliner Schule stets zu begrüßen und anzustreben. Vielmehr sollte der Senat verstärkt Anreize für Laufbahnbewerber setzen, sich an vermeintlichen „Problemschulen“ zu bewerben, die heute einen sehr hohen Anteil an Quereinsteigern aufweisen. Langfristig muss es das Ziel sein, die Herausforderungen an „Problemschulen“ so zu lösen, dass sie für Laufbahnbewerber auch ohne zusätzliche Anreize wieder attraktiv werden.