Landeskongress beschließt umfassendes Papier zum Thema Antisemitismus

Berlin. Auf ihrem zweiten Tag des Landeskongresses haben sich die Jungen Liberalen (JuLis) Berlin allem voran mit der inhaltlichen Arbeit auseinandergesetzt. Den Auftakt bildete dabei ein Antrag zum Thema Antisemitismus, mit welchem auf die schrecklichen Vorfälle der letzten Monate reagiert werden sollte.

David JAHN, Landesvorsitzender der JuLis Berlin, erklärt dazu:

„Seit 2013 haben sich die antisemitischen Vorfälle in Berlin verdoppelt – eine Entwicklung, die uns bis ins tiefste Mark erschüttert und auf die wir immer wieder aufmerksam gemacht haben. Es muss klar sein, dass wir es hier mit einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung zu tun haben, deren Bewältigung nicht allein eine staatliche Aufgabe sein kann. Wollen wir Berlin als weltoffene und liberale Stadt erhalten, müssen sich auch Bildungseinrichtungen, zivilgesellschaftliche Organisationen und jeder Einzelne gleichermaßen dafür einsetzen.“

Sören GRAWERT, Bezirksvorsitzender der JuLis Tempelhof-Schöneberg und Mitinitiator des Antrages, ergänzt:

„Wir dürfen nicht akzeptieren, dass Antisemitismus in vielen Ecken unseres Landes längst kein Tabubruch mehr ist, sondern gelebte moralische Entgleisung. Wo Schüler die Schule wechseln müssen, weil sie antisemitisch angefeindet werden, ist das ein schulisches und gesellschaftliches Versagen. Wer judenfeindliche Parolen verschweigt oder befeuert, hat weder im Klassenraum, noch im Lehrerzimmer etwas verloren. Jeder antisemitische Übergriff, nicht zuletzt im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, bleibt ein Anschlag auf die Liberalität unserer Gesellschaft.“

Mit dem beschlossenen Antrag haben die JuLis Berlin ein umfassendes Maßnahmenpaket vorlegt, mit dem nun wirksam das Thema angegangen werden soll. Schwerpunkt bilden dabei Maßnahmen in staatlichen und staatlich anerkannten Bildungseinrichtungen. So wollen die JuLis unter anderem:

– Schulung und Sensibilisierung von Lehrern und Erziehern zum Thema Antisemitismus, um frühzeitig Präventionsmaßnahmen einleiten zu können,
– finanzielle Förderung von regelmäßigen deutsch-israelischen Austauschprogrammen durch das Land Berlin,
– Meldepflichten für antisemitische Vorfälle an Schulen sowie
– verschärfte Sanktionsmöglichkeiten gegen Lehrkräfte bei antisemitischen Vorfällen, welche bis zur dauerhaften Entfernung aus dem Lehrbetrieb gehen können.

Diese sowie zahlreiche weitere Forderungen finden Sie in unserem vollständigen Beschluss hier:
http://programmatik.julis-berlin.de/index.php/Eine_Aufgabe_f%C3%BCr_uns_alle_-_F%C3%BCr_ein_Deutschland_ohne_Judenhass

Bei Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.